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Die Herausforderungen und Veränderungen bei BioWare: Ein Blick hinter die Kulissen

von GamerKeys
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Mark Darrah und seine Erfahrungen mit EA

In einem aufschlussreichen Interview hat Mark Darrah, der ehemalige Executive Producer der Dragon Age-Reihe, seine Sicht auf die internen Herausforderungen bei BioWare und die Rolle von Electronic Arts (EA) dargelegt. Darrah hebt hervor, dass das Team, das an dem neuesten Titel der Dragon Age-Serie, „The Veilguard“, arbeitete, über einen längeren Zeitraum hinweg systematisch benachteiligt wurde. Diese Benachteiligung geschah zugunsten des gescheiterten Loot-Shooters „Anthem“, was zu erheblichen Frustrationen innerhalb des Dragon Age-Teams führte.

Der Wendepunkt im Jahr 2017

Das Jahr 2017 stellte für BioWare einen entscheidenden Wendepunkt dar. In diesem Jahr wurden nicht nur wichtige Titel wie „Mass Effect: Andromeda“ veröffentlicht, sondern es fanden auch grundlegende strukturelle Veränderungen statt, die die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens beeinflussten. Darrah selbst wechselte damals vom Dragon Age-Team zum Andromeda-Projekt, in der Hoffnung, nach Abschluss der Sci-Fi-Produktion wieder Ressourcen für die Fantasy-Reihe zu gewinnen. Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht.

Die Auswirkungen auf die Teamdynamik

Darrah beschreibt, dass das Dragon Age-Team sich im Stich gelassen fühlte. Die mangelnde Unterstützung von BioWare und EA führte zu einem Gefühl der Enttäuschung und Frustration. Diese Veränderungen in der Führungsstruktur hatten zur Folge, dass Dragon Age in der Priorität zurückgestuft wurde, während die Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf Anthem gerichtet war.

Ressourcenentzug und interne Konflikte

Ein weiterer kritischer Aspekt, den Darrah anspricht, ist die Veränderung der Berichtslinie innerhalb von EA. BioWare wurde nicht mehr von der Sport-Sparte, die eher zurückhaltend war, geleitet, sondern von einem Bereich, der einen stärkeren Kontrollanspruch hatte. Diese neue Führung zeigte wenig Interesse an bestehenden Projekten und war mehr daran interessiert, eigene Akzente zu setzen.

Darrah berichtete auch von der überraschenden Rückkehr von Casey Hudson, dem ehemaligen Direktor von Mass Effect, ohne vorherige Abstimmung. Diese Rückkehr wurde von Darrah als Zeichen der Missachtung interpretiert und führte dazu, dass das Dragon Age-Team bewusst „ausgehungert“ wurde. Viele Teammitglieder wurden stattdessen Anthem zugeteilt, was die interne Dynamik weiter belastete.

Die Situation im Montrealer Studio

Die Auswirkungen dieser Entscheidungen waren auch im BioWare-Studio in Montreal spürbar. Entwickler wurden mit der Behauptung versetzt, das Dragon Age-Team wolle sie nicht, was Darrah als „Lüge“ bezeichnete. Trotz seiner Bemühungen, die Talente im Team zu halten, wurde er von EA überstimmt, was zu weiteren Spannungen führte.

Ein persönliches Plädoyer von Mark Darrah

Abschließend äußert Darrah, dass er alles in seiner Macht Stehende getan habe, um das Dragon Age-Team zu unterstützen. Er betont, dass die Wahrnehmung, er habe das Team im Jahr 2017 im Stich gelassen, nicht der Realität entspreche. Diese Einblicke bieten einen faszinierenden Blick auf die internen Herausforderungen und die Komplexität der Entscheidungsprozesse bei BioWare und EA.

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