Verkaufserwartungen und die Realität
Star Wars Outlaws, das neueste Open-World-Abenteuer von Ubisoft, hat die hohen Erwartungen der Branche nicht erfüllt. CEO Yves Guillemot äußerte sich kürzlich zu den enttäuschenden Verkaufszahlen und führte die Schwierigkeiten auf die Marke Star Wars zurück. Diese Aussage wirft Fragen auf, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Trends und der Rezeption anderer Titel im Franchise.
Die Marke im Fokus der Kritik
Guillemot beschrieb die Star Wars-Marke als „in unruhigem Fahrwasser“, was auf eine Vielzahl von Faktoren hindeutet, die den Erfolg des Spiels beeinflusst haben könnten. Ob es sich um die anhaltenden Diskussionen über Diversität in der Franchise handelt oder um die allgemeine Marktsituation, bleibt unklar. Diese pauschale Schuldzuweisung könnte jedoch als Ablenkung von den eigenen Herausforderungen des Spiels interpretiert werden.
Technische Schwierigkeiten und Gameplay-Probleme
Unabhängig von der Markenlage hatte Star Wars Outlaws mit eigenen, konkreten Problemen zu kämpfen. Die Stealth-Mechaniken wirkten veraltet, die Raumschlachten boten wenig Tiefe und technische Bugs beeinträchtigten das Spielerlebnis erheblich. Zudem wurde die typische Ubisoft-Formel – große Karten und sich wiederholende Missionen – von vielen Spielern als ermüdend empfunden.
Reaktionen der Community
Ein weiterer Aspekt, der die Veröffentlichung von Outlaws überschattete, war die negative Reaktion auf die weibliche Hauptfigur. Ähnlich wie bei anderen Spielen in den letzten Jahren sah sich das Spiel einem Shitstorm gegenüber, der die Diskussion über Diversität im Gaming erneut anheizte. Im Gegensatz dazu konnten andere Titel wie Jedi: Survivor trotz ähnlicher Herausforderungen Erfolge feiern.
Ein zweiter Versuch mit der Switch 2
Ubisoft plant nun, eine neue Version von Star Wars Outlaws für die kommende Switch 2 zu entwickeln. Guillemot deutete an, dass dies eine „neue Version des Spiels“ sein könnte. Ob diese Anpassungen tatsächlich zu einer Verbesserung führen oder lediglich als Marketingstrategie dienen, bleibt abzuwarten.
Fazit: Ein Aufruf zur Selbstreflexion
Die Reaktionen von Ubisoft werfen ein Licht auf die Notwendigkeit zur Selbstreflexion im Unternehmen. Anstatt die Schuld auf die Marke zu schieben, sollte Ubisoft die strukturellen Probleme im eigenen Gamedesign und die überzogenen Verkaufsziele hinterfragen. Star Wars Outlaws war sicherlich kein schlechtes Spiel, doch in der heutigen Gaming-Landschaft reicht das nicht aus, um die Erwartungen der Spieler und Aktionäre zu erfüllen.